Daedalus – Murphy’s Law

Daedalus – Murphy’s Law

Es war der vierte Tag einer Tauchsafari im Oktober 1999, die uns von Hurghada beginnend innerhalb von 14 Tagen bis zu den Riffen von St. John und wieder retour nach Hurghada bringen sollte. Die ersten Tage waren gut gelaufen. Wir hatten in der Gegend von Safaga begonnen und waren dann zu den Brothers gefahren. Eigentlich wollten wir drei Tage auf den Brothers tauchen, da es aber sehr windig war, wurden die Verhältnisse zunehmend schwieriger und wir entschieden am Abend des dritten Tages weiter in den Süden zu fahren, nach Daedalus Riff.

Wir trafen gegen drei Uhr morgens in Daedalus ein und waren das einzige Schiff. Der erste Tauchgang führte uns zur Nordspitze des Riffs ohne besondere Vorkommnisse. Einige Graue Riffhaie cruisten in der leichten Strömung herum, alles in allem ein ziemlich chilliger Morning Dive. Für den zweiten Tauchgang wollten wir uns die Ostseite von Daedalus vornehmen. Die Bedingungen waren perfekt, kaum Wind, keine Brandung sehr gute Sichtweiten.

Wir teilten uns in drei Gruppen auf. Die erste Gruppe leitete Samy unser ägyptischer Guide, eine Gruppe leitete ich und eine Gruppe wurde von zwei erfahrenen Tauchlehrern geleitet. In dieser Gruppe befand sich N. Alle drei Gruppen fuhren etwas zeitversetzt mit den Schlauchbooten ungefähr die halbe Strecke zwischen Anlegestelle und Nordspitze des Riffs hinauf. Dort begannen wir den Tauchgang. Schon nach wenigen Minuten hatten wir Kontakt mit einer kleinen Gruppe von Bogenstirn-Hammerhaien, die in einer Tiefe von 30 bis 40 Metern vorbeizog. Während wir mit der leichten Strömung in Richtung Anlegestelle drifteten, schaute noch ein ziemlich großer Oceanic Hammerhead vorbei, alles in allem ein genialer Tauchgang.

Hammerhead auf Deadalus

Die Strömung brachte uns fast bis zum Schiff zurück. Aber an der Ecke zum Südplateau kam eine Gegenströmung auf, weswegen ich entschied, den Tauchgang hier zu beenden und die Gruppe mit dem Schlauchboot abholen zu lassen. Meine Gruppe und ich hatten gerade das Schiff erreicht und unsere Ausrüstung aus dem Schlauchboot ausgeladen, als ich Schreie hörte. Ein Taucher der Gruppe von Samy und Samy selbst waren an der Riffkante aufgetaucht und versuchten unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Auf Grund der Entfernung von gut 60 bis 70 Metern konnte ich kaum etwas verstehen. Die Worte „Unfall“ und „Sauerstoff“ reichten aber aus, um mich in den Alarmzustand zu versetzen. Ich war noch im Tauchanzug und, nachdem ich sowieso immer mit Doppelpack tauchte, war auch noch ausreichend Gas in meinen Flaschen. Ich erreichte die Position wenige Minuten später, tauchte ab und fand in einer Tiefe von etwa 15 Metern die Gruppe und etwas darunter meinen Bruder, der mit N. in einem Einschnitt des Riffes hing und ihn mit Luft versorgte. Mein Bruder gab mir zu verstehen, dass N. „out of gas“ war, also kein Gas mehr in den Flaschen hatte und auch er fast nichts mehr in seinen Tanks hatte. Wir tauschten Position und ich versorgte N. mit einem vollen Tank, den ich sicherheitshalber vom Schiff mitgebracht hatte. Ein Blick auf den Tauchcomputer von N. reichte aus, um zu sehen, dass wir ein ernsthaftes Problem hatten. Ich hatte aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, auf welchen Alptraum wir zusteuerten.

Der Tauchcomputer von N. befand sich im sogenannten Error Modus, zeigte also nur mehr die Maximaltiefe, aktuelle Tiefe und Tauchzeit an, aber keinerlei Dekompressionsinformationen. Die Anzeige für die Maximaltiefe zeigte 99,9 Meter. Nachdem dieses Computermodell maximal 99,9 Meter anzeigen konnte, war mir sofort klar, dass N. diese Tiefe höchstwahrscheinlich deutlich überschritten hatte. Ich checkte die Tanks von N. und stellte fest, dass ein Tank komplett leer war und der zweite Tank so gut wie leer. Es war also klar, dass wir höchstwahrscheinlich auf ein massives Dekompressionsproblem zusteuerten. Wie gesagt befand sich N´s Computer im Error Modus, er zeigte also keine Stopptiefen und Stoppzeiten mehr an. Das konnte zwei Ursachen haben: erstens N. hatte während der Dekompressionspflicht für mindestens 3 Minuten Oberflächenkontakt gehabt, oder, zweitens, er hatte die vorgeschriebenen Stopptiefen und Zeiten nicht eingehalten. Um zu checken, ob der Computer wieder zu rechnen beginnen würde, nahm ich N´s Computer und tauchte damit bis auf 32 Meter ab, ohne Ergebnis. Der Computer blieb im Error Modus. Es gab also keine Möglichkeit mehr herauszufinden, wieviel Dekompressionszeit nicht eingehalten wurde.

Als ich wieder bei N. war, versuchte ich Ihn zu beruhigen und aufzumuntern, obwohl mir schon schwante, dass die Sache nicht gut ausgehen würde. Mein Bruder deutete mir, dass er auftauchen müsse, da er kein Gas mehr habe. Ich gab N. zu verstehen, dass ich gleich wieder zurück sein würde, und tauchte mit meinem Bruder auf, um Ihm die Anweisung zu geben, zum Schiff zu schwimmen, der Crew zu sagen, dass wir einen Tauchunfall haben und man alles vorbereiten soll (Sauerstoff etc.) und mit mindestens zwei montierten Nitroxtanks wieder zurückzukommen. Während ich mit N. auf die Rückkehr meines Bruders wartete, begann sich sein Zustand zu verschlechtern. Er deutete mir an, dass er seine Beine nicht mehr bewegen könne. Eine gefühlte Ewigkeit, in Wahrheit aber nur etwa 10 Minuten später war mein Bruder mit den Tanks zurück.

Auch durch das Atmen von Nitrox verbesserten sich die Symptome von N. nicht, so dass ich entschied, ihn aus dem Wasser zu bergen. Die Strecke bis zum Schiff schleppten wir N. gemeinsam in einer Tiefe von etwa 10 Meter, dort hatte Samy bereits eine Aufstiegsleine montiert. Das Bergen aus dem Wasser verlief dann reibungslos. Der Sauerstoff war bereits vorbereitet, und glücklicherweise waren unter den Gästen drei Ärzte, die sich sofort um die Versorgung von N. kümmerten. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Kapitän bereits die Küstenwache informiert. Aber wir nahmen noch einmal Kontakt auf, um der Küstenwache mitzuteilen, dass N. gelähmt sei. Die Küstenwache teilte uns mit, dass man sofort von Port Berenice einen Helikopter losschicken würde, und gab dem Kapitän die Order, das Schiff nicht zu bewegen. Der Helikopter würde in etwa einer Stunde bei uns eintreffen.

Der Zustand von N.  verschlechterte sich indes zunehmend. Er war zwar bei Bewusstsein und ansprechbar, aber die Lähmung Schritt weiter fort. Die Überprüfung des Equipments, ergab keinerlei Fehlfunktionen. Es war also unklar was passiert war. Auch das Gespräch mit dem Rest der Gruppe, die mit N. unterwegs gewesen waren, ergab nicht viel Erhellendes. Sie waren in einer Tiefe von 30 Metern unterwegs gewesen, als einige Hammerhaie in Sicht kamen. Man beobachtete die Haie und, als die Haie wieder weg waren, war auch N. verschwunden. Die Gruppe verweilte an der Stelle und hielt nach N. Ausschau, ohne Erfolg. Eine Tauchlehrerin der Gruppe entschied sich dazu aufzutauchen und an der Oberfläche Ausschau zu halten, auch ohne Erfolg. In der Folge beendete die Gruppe an Ort und Stelle den Tauchgang und setzte wie vereinbart eine Boje als „Pick up“ Signal für das Schlauchboot. Als die Gruppe am Schlauchboot war, teilte man dem Fahrer sofort mit, dass noch ein Taucher im Wasser sei, worauf der Fahrer entschied an Ort und Stelle zu bleiben und zu warten.

Ich hoffte also, dass Samy und mein Bruder mir mehr sagen konnten. Irgendwie war N. ja zu dieser Gruppe gestoßen. Samy und mein Bruder erzählten, dass N. plötzlich aus Richtung offenes Meer gekommen wäre, sofort meinen Bruder angeschwommen sei und ihm das „out of Air“ Signal gegeben hätte, worauf mein Bruder Ihm seine alternative Luftversorgung bereitgestellt hätte. Zu diesem Zeitpunkt stand N. unter großem Stress und war nicht in der Lage sich mitzuteilen. Das Einzige, was er dauernd machte, war auf seinen Tauchcomputer zu zeigen. Nachdem die beiden registriert hatten, wie tief N. offensichtlich gewesen war, erkannten sie sofort den Ernst der Lage. Samy sowie ein zweiter Taucher der Gruppe tauchten auf, um Alarm zu schlagen. Das passierte ziemlich genau an der Stelle, wo ich wenige Minuten vorher mit meiner Gruppe den Tauchgang beendet hatte.

Mittlerweile warteten alle auf die Ankunft des Helikopters. Alle suchten den Horizont nach einem Anzeichen ab. Seit dem letzten Funkkontakt waren bereits neunzig Minuten vergangen, und ich bat den Kapitän nochmals über Funk nachzufragen. Wenige Minuten später kam der Kapitän zu mir und teilte mir mit, dass man ihm gesagt hätte, der Helikopter sei bereits in der Luft.

Einer der Ärzte kam zu mir und sagte, dass er sich große Sorgen mache und N. nicht auf den Sauerstoff ansprechen würde, was bedeutet das die Lähmung weiter ansteige. Dadurch könne es früher oder später zu einer Atemlähmung kommen, wogegen wir kaum etwas unternehmen könnten. Wir entschieden, dass wir N. notfalls bis zum Eintreffen des Helikopters beatmen würden, und trafen die dafür notwendigen Vorkehrung.

Weitere dreißig Minuten später war von einem Helikopter noch immer keine Spur zu sehen. Also bat ich den Kapitän nochmals nachzufragen. Wenige Minuten später kam der Kapitän zurück und teilte mir mit, dass es ein Missverständnis gegeben habe und der Helikopter noch auf die Genehmigung zum Start warten würde. Mittlerweile war es 15:30 und wir hatten nur noch für etwa zwei Stunden Tageslicht. Nach weiteren 20 Minuten kam der Kapitän freudestrahlend zu mir und sagte, dass man ihm per Funk mitgeteilt habe, dass der Helikopter jetzt gestartet sei und in etwa 30 Minuten bei uns eintreffen würde. Wir sollten das oberste Deck des Schiffes komplett leer machen, man wolle N. mittels einem Bergekorb an Bord holen. Wir entfernten darauf hin alles vom obersten Deck, das nicht fest verschraubt und verankert war. Was nicht kam, war der Helikopter.

Glücklicherweise hatte sich in der Zwischenzeit der Zustand von N. stabilisiert. Er war zwar nach wie vor gelähmt aber die Höhe der Lähmung hatte sich oberhalb des Nabels stabilisiert und war nicht mehr weiter fortgeschritten. Letztlich hatte der Sauerstoff doch begonnen seine Wirkung zu entfalten und es bestand keine unmittelbare Lebensgefahr mehr. Damit N. aber eine Chance haben sollte jemals wieder auf eigenen Beinen gehen zu können, musste er innerhalb der nächsten drei bis vier Stunden in einer Druckkammer sein.

Wo blieb also dieser verfluchte Helikopter? Auf erneute Anfrage sagte man dem Kapitän, der Helikopter müsse noch vorbereitet werden für die Aufnahme eines Patienten. Das würde aber nicht mehr lange dauern. Die Zeit rannte uns durch die Finger, mittlerweile schon nach 17 Uhr, und in 30 Minuten würde die Sonne untergehen. Wieder bat ich den Kapitän nachzufragen, wo der Helikopter blieb. Diesmal war die Antwort, dass der Helikopter nicht starten könne, da es bald dunkel sein würde und ein anderer, nachtflugtauglicher Helikopter, müsse geschickt werden. Man arbeite aber an den Vorbereitungen und wir sollten bleiben, wo wir sind, und uns auf keinen Fall bewegen. Die Besatzung des Leuchtturms (Militär) sei informiert und instruiert sofort zu melden, sollten wir ablegen.

Helikopter der Ägyptischen Armee

Als ich daraufhin zu N. ging, um nach Ihm zu sehen, war er wach. Ich nutzte die Gelegenheit mit Ihm zu sprechen, um ein Bild davon zu bekommen, was passiert war. Die Gruppe hatte sich nach dem Abtauchen auf etwa 10 Metern gesammelt und war danach mit der am Riff sehr leichten Strömung in Richtung Südplateau getaucht.  Man hatte vorher besprochen, eine Maximaltiefe von 40 Metern einzuhalten und zusammen zu bleiben. Nach wenigen Minuten tauchten die Hammerhaie auf, worauf die Gruppe auf etwa 35 Meter abtauchte, immer noch deutlich über den Haien.  N. versuchte, näher an die Haie heranzukommen, und entfernte sich dabei vom Riff. Die Haie gingen tiefer und N. folgte Ihnen, ohne zu bemerken, dass er längst schon viel zu tief war und sich immer weiter vom Riff entfernte. Plötzlich waren die Haie verschwunden und N. konnte das Riff nicht mehr sehen. Er merkte, dass er bereits tiefer als 60 Meter war, als plötzlich der Atemregler kein Gas mehr lieferte. Der Blick auf das Manometer zeigte, dass die Flasche leer war. Als N. versuchte auf die andere Flasche zu wechseln, konnte er den Atemregler nicht finden. Als er den Atemregler lokalisiert hatte befand sich dieser zwischen seinen Beinen. Er hatte beim Anziehen des Geräts den Atemreglerschlauch für den linken Tank zwischen Rücken und Jacket bekommen und diesen Fehler nicht bemerkt. In absoluter Luftnot öffnete er alle Verschlüsse an dem Jacket und legte es komplett ab, um an den Atemregler zu kommen, was Ihm auch gelang. Während all dieser Zeit war N.  permanent weiter gesunken, da der Tarierkörper auch mit der rechten Flasche verbunden war, und diese ja kein Gas mehr enthielt. Deswegen zeigte auch das wiederholte Betätigen des Inflators keine Wirkung. Als er dann endlich wieder atmen konnte, war er bereits deutlich tiefer als 100 Meter. Durch das Atmen von Luft, bei diesem hohen Druck, kam es natürlich auch sofort zu einem extrem starken Tiefenrausch, was dazu führte, dass N. eine große schwarze Hand sah, die nach ihm griff und ihn in ein Loch ziehen wollte. Dies verstärkte natürlich, den ohnehin schon bestehenden Stress und führte zu einer Panik. In deren Folge N. begann, einfach in Richtung Oberfläche zu schwimmen und das Tauchgerät hinter sich her zu ziehen. Das funktionierte zunächst auch, bis in einer Tiefe von 50 Metern sich die Luft im Tarierkörper wieder soweit ausgedehnt hatte, dass das Tauchgerät Auftrieb erhielt. Die Panik bei N. war aber so groß, dass er diesen Umstand nicht registrierte. Plötzlich schoss das Tauchgerät an ihm vorbei und zog ihn in Richtung Oberfläche. Alle Versuche von N. an den Inflator zu kommen, um Luft abzulassen, scheiterten. Nach wenigen Sekunden durchbrach er die Oberfläche. Als erfahrener und im Dekompressionstauchen ausgebildeter Taucher wusste N. natürlich, dass er sofort wieder abtauchen musste. Er schaffte es, das Tauchgerät wieder anzulegen, sich zu orientieren und wieder abzutauchen. Im verbleibenden Tank befanden sich zu diesem Zeitpunkt aber nur noch etwa 50 bar, also ein Viertel des Luftvorrats. Es war N. zu diesem Zeitpunkt klar, dass er so schnell als möglich erstens zum Riff musste und zweitens jemanden finden musste, der ihn mit Gas versorgen konnte. Unglaublicherweise schaffte er innerhalb von wenigen Minuten beides. Er fand das Riff und hatte das Glück, das dort gerade die zweite Gruppe mit meinem Bruder und Samy vorbeischwamm.

Mittlerweile war die Sonne untergegangen. Der Helikopter war nach wie vor nicht eingetroffen. Der Kapitän meldete sich bei mir mit den Worten, dass er sich dafür schäme, wie sich die Küstenwache verhalte, aber man habe ihm mitgeteilt, dass der Helikopter erst am Morgen kommen würde, und wir Order hätten an Ort und Stelle zu bleiben. Ich teilte dem Kapitän mit, dass dies keine Option sei und wir sofort in Richtung Marsa Alam losfahren müssten. Die gesamte Mannschaft versicherte mir, dass sie mit den Konsequenzen leben würden. Hauptsache N´s Leben würde gerettet.

Kurze Zeit später, wir hatten gerade abgelegt, meldete sich ein Schiff bei uns, welches zufällig unseren Funkverkehr auf der Notfallfrequenz mitgehört hatte. Dieses Schiff war gerade auf Nordkurs in Richtung Suez und bot uns seine Hilfe an. Der Kapitän des fremden Schiffes sagte uns, dass das Schiff über eine einsatzbereite Druckkammer mit Arzt verfüge und innerhalb einer Stunde an einem Rendezvouzpunkt sein könnte. Noch während wir die Details bezüglich des Treffpunkts besprachen, wurde das fremde Schiff vom ägyptischen Militär angefunkt, dass es sich keinesfalls mit uns treffen dürfe und weiter auf Kurs bleiben müsse.

Der darauffolgende, neunstündige Ritt durch die Nacht bis nach Port Ghalib waren einige der schlimmsten Stunden, an die ich mich erinnere. Denn es war klar, dass N. nun höchstwahrscheinlich für immer gelähmt bleiben würde. Wir erreichten Port Ghalib gegen 04:30 morgens. Dort fanden wir glücklicherweise den Besitzer eines befreundeten Safarischiffes, mit dem ich erst wenige Monate vorher unterwegs gewesen war. Er erklärte sich sofort bereit, N. mit seinem PKW nach Hurghada zu transportieren. Wir verluden also N. sowie eine 50 Liter Sauerstofflasche in den Mercedes, und einer meiner besten Freunde, der Arzt ist und auch als Gast am Schiff war, erklärte sich bereit, mit N. nach Hurghada zu fahren und Ihn am Weg zu betreuen.

Letztendlich war es fast 12.00 Uhr mittags, bis N. endlich in der Dekompressionskammer war. Also ziemlich genau 24 Stunden nach dem Unfall. Dementsprechend waren die Aussichten auf Genesung so gut wie nicht vorhanden. Dies sollte sich leider auch bewahrheiten, N. blieb sein Leben lang gelähmt.

Eine Mischung aus Schlamperei, Selbstüberschätzung und die nicht Einhaltung von Tiefen und Partnerkontakt haben diesen schrecklichen Unfall ausgelöst. Wäre allerdings der Helikopter gekommen und hätte N. rechtzeitig eine adäquate Behandlung bekommen, würde er Ägypten trotzdem mit ziemlicher Sicherheit auf seinen eigenen Beinen verlassen haben. Murphy hat an diesem Tag zugeschlagen! Und er wird es wieder tun, wenn wir Ihm die Gelegenheit geben.

2 Comments

  1. Liest sich ja wie ein Krimi. Vielleicht wäre das mit den heutigen Computern nicht passiert. Wer weiss. Ausschlaggebend waren 100 pro die Begegnung mit den Haien. Hab das selbst schon erlebt. Man geht kurz mit um zu filmen , und eh man sich versieht ist man zu tief oder zu weit weg. Tragisch. Hatte ein ähnliches Erlebnis mal an der Rosalie Moller. Nicht durch meine Schuld. Ist aber nach 45 Min. Deco auf 10 Meter nochmal gut ausgegangen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert